Sichere Interaktion mit dem Service-Robotor Jeeves
Wie können sich Mensch und Roboter besser verstehen und sicher interagieren?
Der Service-Roboter Jeeves wurde ursprünglich für Hotelgäste und Hoteliers entwickelt, mittlerweile ist er auch auf Messen und in Krankenhäusern unterwegs. Vor allem während der Corona-Pandemie wurde Jeeves zu einem wichtigen autonomen Assistenten im Gesundheitssektor.
Jeeves ist das Kind von Robotise, einem jungen Münchner Startup, das Service-Roboter für öffentliche und kommerzielle Einrichtungen entwirft, baut und installiert. Roboter erobern bereits seit einigen Jahren unseren Alltag und wir alle interagieren in unterschiedlichsten Bereichen fast täglich mit ihnen. Der Erfolg dieser Interaktion hängt im Wesentlichen vom Experience Design ab – und hier kommen wir von ui/deation ins Spiel.
Aufgaben
Roboter übernehmen die unterschiedlichsten Dienstleistungen und kommunizieren dabei auch direkt mit Kund*innen. Für den Erfolg ihrer Services ist ein durchgehend positives Nutzererlebnis entscheidend. Von der Navigation über mehrere Stockwerke bis hin zum letzten „Danke und auf Wiedersehen!” an den Hotelgast — jede Interaktion mit Jeeves trägt unmittelbar zu dessen „charakterlicher” Wahrnehmung bei. Dabei zählt jedes Detail, selbst die Geschwindigkeit seiner Bewegungen.
2018 beauftragte Robotise uns, das Team bei Konzeption und Design des visuellen Interfaces des autonomen Hotel Delivery Roboters Jeeves zu unterstützen. Die Wahl fiel auf uns, da unsere pragmatische Umsetzung von Lean UX für innovative Startups wie Robotise extrem effizient ist und eine verbindende kulturelle Basis darstellt.
Lösungen
Gemeinsam mit dem Team von Robotise skizzierten wir sämtliche möglichen Interaktionen von Jeeves im Service-Einsatz anhand von User Journeys. Nach dem Mapping der Problemsituationen priorisierten wir diese und erarbeiteten im Team unterschiedliche Lösungen. Im Fokus stand der Moment der Auslieferung – also der direkte Kontakt zwischen Jeeves und dem Hotelgast. Hier ist eine reibungslose Kommunikation essenziell.
Die Ergebnisse der Konzeption prüften wir anhand von qualitativen Tests. Um Zeit und Kosten zu sparen und den Test möglichst realitätsnah zu gestalten, entwickelten wir einen Prototypen auf einem iPad. Dieses montierten wir direkt auf dem Screen von Jeeves. So zeigte sich: Nicht alle unsere Hypothesen waren richtig, aber wir konnten einige Annahmen bestätigen oder verwerfen. Zudem verstanden wir die Erwartungshaltung der Hotelgäste besser und konnten dadurch das User Interface deutlich optimieren. Die daraus resultierenden konzeptionellen und gestalterischen Anpassungen wurden in Themengruppen (Epics) und Details (Stories) für eine agile Umsetzung vorbereitet. Entsprechend der Sprintplanung des Entwicklungsteams wurden Design-Assets nachgeliefert, so dass nichts umsonst vorbereitet werden musste.
Impact
Speziell während der Corona-Pandemie konnte sich Robotise neue, wichtige Einsatzbereiche erschließen: Als Hightech-Hilfe für Ärzt*innen und Pflege hilft Jeeves zum Beispiel medizinischem Personal und Patient*innen und trägt zu ihrem Schutz bei.
Wir freuen uns sehr, dass Robotise mit Jeeves 2019 den reddot design award gewonnen hat. Das Fazit der Jury: Technologie, Design und Funktion sind optimal aufeinander abgestimmt.
Auch für uns war und ist die Zusammenarbeit mit dem Team von Robotise bereichernd. Es ist stets eine Herausforderung, solche hoch komplexen autonomen Systeme zu meistern und ihre Nutzung leicht und unkompliziert zu gestalten. Möglich ist dies nur mit interdisziplinärer Teamarbeit und bewährten Prozessen. Neugier, Vertrauen und Wertschätzung stellen die Basis für eine konstruktive und effiziente Zusammenarbeit dar. Und inzwischen hat Jeeves auch viele Fans bei uns im Team.
ui/deation haben uns bei Konzeption und Design und den Nutzertests des visuellen Interfaces von Jeeves unterstützt. Weiterhin haben wir von den Workshops sehr profitiert. (User Centered Design, Co Creation, Service Journeys). Wir arbeiten weiterhin zusammen.
Am meisten Spaß gemacht haben uns der Fokus die beste Idee zu finden und diese umzusetzen, auch wenn es mal hitzige Diskussionen gibt. Die interdisziplinäre Teamarbeit und die Neugier und Wertschätzung des Teams. Ohne all das, wäre es schwierig geworden, solch ein technisch und sozial komplexen Service zu gestalten.
Johannes Fuchs Head of Ecosystem & New Business – Robotise GmbH
